Museen
Bei einem Aufenthalt in der JBS Golm bieten sich Exkursionen zu Museen in der näheren Umgebung an, die als Teil des Programms eine thematische Ergänzung anbieten.
Historisch-Technisches Museum in Peenemünde
Die Versuchsanstalten Peenemünde waren von 1936 bis 1945 das größte militärische Forschungszentrum Europas. Auf einer Fläche von 25 km² arbeiteten bis zu 12.000 Menschen gleichzeitig an neuartigen Waffensystemen, wie etwa dem weltweit ersten Marschflugkörper und der ersten funktionierenden Großrakete. Beide wurden als Terrorwaffen gegen die Zivilbevölkerung konzipiert, größtenteils von Zwangsarbeitern gefertigt und gelangten ab 1944 als „Vergeltungswaffen“ zum Einsatz im Zweiten Weltkrieg. Das Historisch-Technische Museum Peenemünde arbeitet die Geschichte der Entstehung und Nutzung dieser Waffen auf. Die Ausstellungen dokumentieren, wer in Peenemünde arbeitete, wie die Menschen lebten und warum die enorm aufwändigen Waffenprojekte durchgeführt wurden.

Die Batterie Vineta auf der Insel Wolin/Polen
Ebenfalls zum Zweck der Verteidigung im Jahr 1939 errichtet, besteht die Batterie Vineta aus vier Bunkern mit schweren Artilleriegeschützen in der Nähe der Basis der deutschen Kriegsmarine. Nach 1945 wurde die „Batterie Vineta“ dann zu einer Ausweichleitstelle der polnischen Generalität ausgebaut. Nach 1965 wurden die bestehenden Bunker durch ein unterirdisches Tunnelsystem miteinander verbunden, so dass über Jahre hinweg ein unterirdisches Netz mit Telefonzentrale, Funkstation, Kasino, sanitären Einrichtungen, Salons und Ventilationsanlagen entstand. Von hier hätte im Fall einer bewaffneten Auseinandersetzung die Invasion der Truppen des Warschauer Paktes nach Dänemark und in die Benelux-Länder gesteuert werden sollen.
Das Fort Gerhard in Świnoujście/Polen
Angelegt Mitte des 19. Jahrhunderts befindet sich das Fort Gerhard auf der Insel Wollin, östlich des Flusses Swine. Es wurde im Laufe der Jahre mehrfach ausgebaut und diente vor allem der Überwachung des Schiffsverkehrs auf der Swine. In Kriegszeiten wurden ein großer Munitionsbunker, Kasernenbauten und das Stabsgebäude ergänzt. Heute befindet sich in den Kasematten eine militärhistorische Ausstellung.
Fort Zachodni in Świnoujście/Polen
Das Fort Zachodni war eine von vier Festungen, die an der Mündung des Flusses Swine zu Verteidigungszwecken errichtet wurde. Das Fort sollte sowohl im 1. Weltkrieg als auch im 2. Weltkrieg die Stadt Świnoujście (auf Deutsch Swinemünde) schützen. Im Umkreis der Festung wurden viele Exponate gefunden, die als Zeugnis für die Geschichte der Garnison und der örtlichen Befestigungen gelten und vor Ort besichtigt werden können.
Die Engelsburg in Świnoujście/Polen
Die Engelsburg ist eine weitere Festung in Świnoujście. Dreistöckig und in Form eines Fünfecks in den Jahren 1854 bis 1858 erbaut, diente sie zum Schutz des Hafens und des Hinterlandes.
Das Dialogzentrum Umbrüche in Szczecin/Polen
Im Zentrum der polnischen Stadt Szczecin (dt. Stettin) befindet sich das Dialogzentrum Umbrüche als Ort, der Auseinandersetzung mit der jüngsten Geschichte Stettins und Pommerns, eingebettet in den Kontext weltpolitischer Veränderungen. Die Dauerausstellung thematisiert die Zeit vom Beginn des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1939 bis zur friedlichen Revolution im Jahr 1989.
Hangar 10 am Flughafen Heringsdorf
Eine Attraktion der Insel Usedom ist die Erlebniswelt „Hangar 10“. Dort werden in einer außergewöhnlichen Ausstellung historische Fluggeräte ausgestellt und viele interessante Informationen rund um das Thema Fliegen vermittelt. Indoor- und Outdoor-Freizeitaktivitäten ergänzen das Angebot vor Ort.
Wehrmachtsgefängnis Anklam
Das Wehrmachtsgefängnis in Anklam (ausgelegt für 600 Häftlinge) war eines von acht Militärgefängnissen der Wehrmacht im nationalsozialistischen Deutschland. Es wurde 1939/1940 erbaut und bis zum 28.04.1945 genutzt. Gründe für die Verurteilung waren u. a. Fahnenflucht, Befehlsverweigerung aber auch kriminelle Delikte. Auf dem Gefängnisgelände wurden zudem bisher 139 Hinrichtungen vollstreckt. Zu DDR-Zeiten wurde das Gebäude als Getreidespeicher genutzt. 2005 übernahm die Stiftung „Zentrum für Friedensarbeit – Otto Lilienthal – Hansestadt Anklam“ nach langem Leerstand und beginnenden Zerfall das ehemalige Gefängnis und es wird seit einer Teilrestaurierung als Zentrum nationaler und internationaler Friedensarbeit genutzt. Die historische Bedeutung dieser Einrichtung wird durch eine Dauerausstellung beschrieben.