Der Golm (69 m ü. NHN), direkt an der polnischen Grenze gelegen, ist die höchste Erhebung auf der Insel Usedom. Die furchtbaren Ereignisse des Zweiten Weltkriegs hinterließen in dieser idyllischen Landschaft traurige Spuren. Im Herbst 1944 entstand auf halber Höhe des Golms ein Soldatenfriedhof. Mindestens 1.500 Angehörige von Marine, Heer und Luftwaffe fanden hier bis Kriegsende ihre letzte Ruhestätte. Anfang März 1945 war Swinemünde mit Flüchtlingen und Soldaten überfüllt. Am 12. März 1945 bombardierten 661 amerikanische Flugzeuge die Stadt. Der Angriff galt dem Hafen, der unter anderem von der deutschen Kriegsmarine intensiv genutzt wurde. Nach Schätzungen aus der unmittelbaren Nachkriegszeit, die heute von der historischen Forschung weitgehend bestätigt werden, starben bei diesen Angriffen zwischen 4.000 und 6.000 Menschen, viele davon Zivilistinnen und Zivilisten.
Seit 1950 bemühte sich die evangelische Landeskirche im ständigen Konflikt mit staatlichen Stellen um eine dauerhafte Gestaltung des Friedhofs. Ein 1954 aufgestelltes 13 Meter hohes Hochkreuz wurde nach der Errichtung von Unbekannten wieder zerstört. Im Sommer 1969 ließ der Rat des Kreises Wolgast alle Grabkennzeichnungen entfernen und beauftragte den Rostocker Bildhauer Wolfgang Eckardt mit der Gestaltung eines Mahnmals, das sich bis heute in Form eines Betonrundbaus auf dem höchsten Punkt des Friedhofs befindet. Die 1952/53 von dem Bansiner Bildhauer Rudolf Leptien für den Golm geschaffene Plastik „Die Frierende“ fand erst 1984 auf private Initiative hin ihren Platz unterhalb des Rundbaus.
1995 erfolgte die Neugestaltung des Friedhofs durch die Interessengemeinschaft Gedenkstätte Golm e. V. Seit dem Jahr 2000 befindet sich die Kriegsgräber- und Gedenkstätte in der Trägerschaft des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Der Volksbund führt jedes Jahr am 12. März sowie am Volkstrauertag (November) Gedenkveranstaltungen auf dem Golm durch.
Am 12. März 2005 eröffnete der Volksbund nur etwa 400 Meter von der Kriegsgräberstätte entfernt die Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte (JBS) Golm in Kamminke. Im Informationsgebäude auf der Kriegsgräberstätte ist die im März 2016 eröffnete Dauerausstellung „Gesichter des 12. März 1945“ zu sehen.
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